Dufte Ausbildung

Ätherische Öle sind in aller Munde und Nasen. Ein echter Megatrend. Die Handhabung der Düfte ist kinderleicht, Nebenwirkungen ausgeschlossen, so die Werbetexte einiger Hersteller. Wozu also eine Ausbildung in Aromatherapie machen, wenn die Anwendung doch sicher und nebenwirkungsfrei ist? 

Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Eine sachgemäße Anwendung von ätherischen Ölen ist alles andere als lapidar. Zunächst einmal sollte man klarstellen, dass ätherische Öle im rechtlichen Sinne keine Medikamente oder Arzneimittel sind, auch wenn sie unbestritten das Zeug dazu haben und ihre Wirkung gut erforscht ist. Nach EU-Richtlinien sind ätherische Öle in Deutschland entweder als Nahrungsaromen, Kosmetika oder sog. Bedarfsgegenstände klassifiziert. Wer also seinen Kunden mit Aromatherapie einen echten Mehrwert bieten möchte, sollte sich professionell in die duftende Welt der Öle und ihre Möglichkeiten einarbeiten. 

Als Teil der Phytotherpaie ist die Aromatherapie ein seriöses und wissenschaftlich fundiertes Fachgebiet zur Stärkung, Linderung und Prävention von körperlichen und seelischen Störungen. Man kann die Essenzen überall kaufen (in unterschiedlicher Qualität). Das stellt für den Verbraucher bereits ein Problem dar. Denn die Anwendung von ätherischen Duftessenzen ist erklärungsbedürftig. Ohne Kenntnisse der Kriterien für therapeutisch wirksame Öle, lässt sich der Angebotsdschungel kaum durchdringen. Hier tut fundierte Beratung not.

Obwohl die Vermarktung als Arzneimittel oder gar Medizinprodukt juristisch unzulässig ist, soll das nicht heißen, dass ein ätherisches Öl nicht wie ein Arzneimittel wirken kann. Der unbedachte Griff ins Regal kann bei unsachgemäßer Anwendung also zumindest unschöne Konsequenzen haben. Wer mit ätherischen Ölen gesundheitsförderlich arbeiten möchte, für den sind fundierte Kenntnisse der Inhaltsstoffe und Wirkweisen unerlässlich. 

Naturheilkundliche Berater entwickeln ein aromatherapeutisches Angebot zum Nutzen ihrer Kunden und wenden dieses rechtssicher an.

In Deutschland greifen täglich mehrere Hunderttausend Menschen zum Ölfläschchen. Zur Steigerung des Wohlbefindens, zur Prävention oder zur Eigentherapie. Tendenz steigend. In England, Frankreich oder Kanada ist die Ausbildung in Aromatherapie sogar fester Bestandteil der ärztlichen Ausbildung. Bei uns gibt es aber (noch) keine verpflichtenden Standards, was die Fachkenntnisse von Aromaberaterinnen, Aromapraktikerinnen bzw. Aromatherapeutinnen betrifft. Die jeweiligen Berufsbezeichnungen sind rechtlich nicht geschützt. Wer will, darf sich Aromatherapeut nennen. Doch nicht alles, was nicht explizit verboten ist, ist ethisch und moralisch geboten. 

Wir, die Deutsche Heilpraktikerschule®, leisten unseren Beitrag zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Beratungsqualität im Bereich der Aromatherapie. Wir bieten neben der Ausbildung zur naturheilkundlichen Aromaberaterin auch eine zertifizierte Ausbildung in psychotherapeutischer Aromapraxis an. Unsere Curricula sind an weltweiten wissenschaftlichen Standards orientiert. Wir stehen für Qualitätssicherung in der beruflichen Weiterbildung.

Für angehende naturheilkundliche Beraterinnen ist die Aromatherapie ein attraktives ergänzendes Angebot. Die Kundennachfrage ist da, das Interesse an Aromatherapie wächst rasant. Weltweit bewegt sich der Gesamtumsatz im zweistelligen Milliardenbereich. Die Kunden erwerben ätherische Öle entweder in Drogerien, Apotheken, Bioläden oder im Direktvertrieb vom Hersteller. Eine fachkundige Beratung zur sachgemäßen Anwendung erfährt der Kunde dabei in der Regel nicht. 

Diese Beratungslücke können naturheilkundliche Beraterinnen und Aromapraktikerinnen schließen, zumal sich die Aromatherapie im klinischen Bereich längst etabliert hat. In verschiedenen Bereichen des Gesundheitssystems wird sie völlig zurecht als effektive und wissenschaftlich basierte Therapie eingesetzt. Ihre Wirksamkeit ist für eine Vielzahl von Indikationen belegt und in wissenschaftlichen Studien entsprechend nachgewiesen.

Naturheilkundliche Beraterinnen und Aromapraktikerinnen sind das Bindeglied zwischen Wissenschaft und Verbrauchern. Sie beraten Kunden bei der Auswahl eines hochwertigen Öls – nur reine Öle von bester Qualität können therapeutisch wirken. 

Eine naturheilkundliche Aromaberaterin kennt die therapeutischen Möglichkeiten und akzeptiert die Grenzen von Aromatherapie. Sie verzichtet auf marktschreierische Heilungsversprechen und begründet ihr Tun wissenschaftlich fundiert.

 

Ätherische Öle sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Das Öl wird durch Destillation oder Kaltpressung gewonnen und die Wirkung eines reinen Öls ist fünfzig bis siebzigmal stärker als die einzelnen Pflanzenbestandteile. Ein ätherisches Öl besteht aus organischen Kohlenwasserstoffverbindungen und kann aus mehreren Hundert Inhaltsstoffen bestehen, die gleich einer Sinfonie erst im Zusammenspiel ihr volles Potenzial entfalten. Je nach Zusammensetzung wirken ätherische Öle antiseptisch, antimykotisch, antiviral, antibakteriell, antiinflammatorisch etc. Sie haben gleichzeitig immer eine körperliche und eine emotionale Wirkung. Zudem kann ein einzelnes Öl verschiedene therapeutische Effekte haben. Inhaltsstoffe wie ß-Carryophyllen oder Linalylacetat wirken stressregulierend auf das autonome Nervensystem. 

 

Dabei wirkt die Aromatherapie nach dem Grundsatz der Salutogenese. Nicht die Beseitigung lästiger Symptome steht im Vordergrund, sondern eine systemische Gesamtbetrachtung und die Suche nach vorhandenen gesunden Aspekten, die einer Stärkung bedürfen. Professionelle Aromatherapie löst sich von der dichotomischen Betrachtung von Körper und Seele als getrennte Entitäten. Mit ihrer Hilfe lassen sich günstige Muster im Sinne des bio-psycho-sozialen Gesundheitsmodells etablieren. Der Mensch findet in die Kohärenz und Selbstaktualisierung.